Während immer mehr Hitzerekorde gebrochen und viele Teile der Welt und Deutschlands von Überschwemmungen heimgesucht werden, können viele von uns ihre Strom- und Heizrechnungen nicht mehr bezahlen. Gleichzeitig werden Milliardär*innen immer reicher, heizen die Klimakrise an und zahlen noch dazu weniger Steuern als wir übrigen. Wir müssen dringend auf erneuerbare, bezahlbare Energiequellen für alle umstellen. Dieser Umstieg sollte folgendermaßen finanziert werden:
Wir rufen die Bundesregierung auf, nationale, europäische und globale Vermögenssteuern für Superreiche und dauerhaft erhöhte Steuern für gefährliche Kohle-, Öl- und Gasunternehmen einzuführen. Auf europäischer und globaler Ebene ist dafür die internationale Zusammenarbeit unerlässlich. Durch diese Steuern könnten Milliarden Euro eingenommen werden, die den Umstieg auf erneuerbare, bezahlbare Energiequellen ermöglichen - bei uns zu Hause und in den Ländern, die am wenigsten für die Klimakrise verantwortlich sind. Außerdem kann dieses Geld viel Gutes finanzieren: bezahlbaren, energiesparenden, gut sanierten Wohnraum, Kommunen und Stadtwerke, Krankenhäuser und Schulen, Parks und Schwimmbäder, den öffentlichen Nahverkehr und vieles mehr.
Den ganzen Text des Aufrufs lesen
An: Bundesregierung Deutschland
Die reichsten 1% belasten die Umwelt und das Klima genauso stark wie zwei Drittel der gesamten Erdbevölkerung. [1]
Viele von uns können die Energierechnungen nicht bezahlen. Unsere Häuser sind im Winter kalt und feucht, während anderswo erste Billionaire Geschichte schreiben. Extrem reiche Menschen, wie beispielsweise die BMW- und Porsche-Familien werden immer reicher, während die meisten von uns immer weniger haben. In Deutschland zahlten Mittelstandsfamilien im Jahr 2020 durchschnittlich 43 Prozent ihres Einkommens an Steuern und Abgaben, während typische Milliardär*innen nur 26 Prozent zahlten. [2]
Wie lautet die Lösung?
Extrem reiche und fossile Brennstoffunternehmen horten gierig Geld, während der Planet brennt und viele Menschen Not leiden.
Die Lösung ist ganz einfach: Wenn extrem reiche Menschen und fossile Brennstoffunternehmen in Deutschland und auf der ganzen Welt mehr Steuern zahlen, können wir ihren ungerecht angehäuften Reichtum für Klimaschutz nutzen. Wir können den raschen Einsatz von Wärmepumpen finanzieren, den öffentlichen Verkehr elektrifizieren und Häuser isolieren. Wir können auf erneuerbare Energiequellen umstellen, hier und weltweit, in dem Tempo und Ausmaß, das notwendig ist, um die Erderhitzung einzudämmen. Dadurch würden die Rechnungen für alle kleiner ausfallen und der globale Zugang zu günstigen erneuerbaren Energiequellen erleichtert. Emissionen würden gesenkt, damit in Zukunft alle sicher auf einem lebenswerten Planeten leben können.
Eine faire Mindeststeuer für extrem reiche Menschen und dauerhaft erhöhte Steuern für Kohle-, Öl- und Gasunternehmen könnte viel bewirken und Klimaversprechen wahr machen. Und das sollte erst der Anfang sein. Es gibt so viele Bereiche der öffentlichen Daseinsvorsorge, die mehr Investitionen benötigen, wie die Gesundheitsversorgung, der öffentliche Nahverkehr oder die Unterstützung für Menschen in Armut.
Diese Art von Steuern ist das einzig Vernünftige. Es ist komplett unlogisch, dass die reichsten Menschen der Welt weniger Steuern als wir übrigen zahlen und dabei unsere gemeinsamen Ressourcen ausbeuten. Zusammen können wir dafür sorgen, dass auch die Gierigsten ihren Teil zum Klimaschutz beitragen. Wir können dafür sorgen, dass dieses Geld in eine bessere Welt fließt: mit günstiger erneuerbarer Energie für alle, gut saniertem bezahlbaren Wohnraum, gut funktionierende Kommunen und Stadtwerke, Bibliotheken und Schulen, Krankenhäusern und Schwimmbädern, einem Deutschlandticket zum Nulltarif und mehr. Wir brauchen nationale, europäische und globale Vermögenssteuern und dauerhaft erhöhte Steuern für fossile Unternehmen. Für gerechten Klimaschutz und Wohlstand weltweit.
Quellen:
1: Oxfam, 2023. Climate inequality: A planet for the 99% ('Klimaunrecht: Ein Planet für die 99 %', auf Englisch)
2: Netzwerk Steuergerechtigkeit, 2024. Superreiche (wieder) gerecht besteuern